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« Ich wollte auch mal stark sein! »
Wenn Opfer zu Tätern werden
Die polizeiliche Kriminalstatistik der Bundesrepublik Deutschland zählt jährlich mehr als 11.000 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren. Einige dieser Kinder und Jugendlichen werden später selbst zu Tätern. In den Biographien sexuell übergriffig gewordener Kinder und Jugendlicher finden sich häufig auch sexuelle Gewalterfahrungen. Aber nicht jedes Opfer wird zum Täter. Warum ?
In dieser Konferenz beschäftigen wir uns mit der umstrittenen Kausalität von Opfer-Sein und Täter-Werden bei Kindern und Jugendlichen. Unter welchen Umständen führt die eigene Opfererfahrung zum Täter-Dasein? Wie verarbeiten betroffene Kinder und Jugendliche ihr eigenes Trauma? Welche Bedingungen wirken sich förderlich auf die Entwicklung gewalttätiger Verhaltensweisen aus ? Welche Interventionsmöglichkeiten zur Prävention einer sich entwickelnden Täterschaft lassen sich aus diesen Erkenntnissen ableiten?
Dieses Bildungsangebot richtet sich an Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, deren Biografien Erfahrungen körperlicher oder sexueller Misshandlung aufweisen : Erzieher, Sozialarbeiter, Lehrer, Pädagogen, Psychologen. Auch Pflege- / Adoptivfamilien könnten sich hierfür interessieren.
Konferenzprache Deutsch
Traduction simultanée en français
und Kerstin Müller (Diplom-Psychologin und Sexualtherapeutin DGfPI)
ARC - ein Interventionsmodell für traumatisierte Kinder und Jugendliche
Fachleute aus psychosozialen und pädagogischen Bereichen stehen oft dem tiefen Leid traumatisierter Kinder und Jugendlicher gegenüber. Wie kann jungen Opfern von Vernachlässigung, sexueller / körperlicher Misshandlung wirksam geholfen werden, insbesondere wenn diese Handlungen von einer Bindungsperson begangen wurden?
Nach einem einführenden Blick auf die individuellen, familiären, sozialen und kulturellen Faktoren, welche die Entwicklung von post-traumatischen Folgestörungen beeinflussen, wird Dr. Collin-Vézina ein empirisch validiertes Interventionsmodell vorstellen, genannt ARC - Attachment, Regulation & Competency (Bindung, Selbstregulierung und Kompetenz).
Inspiriert durch die Erkenntnisse der Bindungs- und Resilienztheorien, setzt das ARC-Modell psychoedukative und kognitive Verhaltenstechniken in die Praxis um, wobei die Stärken und Bewältigungsstrategien des Kindes und seiner Familie stets im Mittelpunkt stehen.
Dieses Bildungsangebot richtet sich an Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, deren Biografien multiple traumatische Erfahrungen aufweisen : Erzieher, Sozialarbeiter, Lehrer, Pädagogen, Psychologen. Auch Pflege- / Adoptivfamilien könnten sich hierfür interessieren.
Conférence en français
Simultanübersetzung in Deutsch